Wussten Sie, dass die Grunderwerbsteuer in Thüringen ab dem 1. Januar 2024 wesentliche Änderungen erfahren wird, die Käufern erhebliche Entlastungen bieten können? Als leidenschaftlicher Wanderer und aufmerksamer Beobachter regionaler Ereignisse möchte ich Ihnen, liebe Leser, diese wichtigen Informationen nicht vorenthalten.
In diesem Artikel werden wir uns mit den neuen Steuersätzen, rechtlichen Aspekten und Strategien zur Senkung der Grunderwerbsteuer beschäftigen. Wir werden auch die finanziellen Auswirkungen dieser Änderungen und ihre möglichen Auswirkungen auf den Immobilienmarkt in Thüringen beleuchten.
Sie sind hier, weil Sie informiert bleiben und die Möglichkeiten nutzen möchten, um beim Immobilienkauf in Thüringen zu sparen. Lassen Sie uns gemeinsam diese spannende Reise beginnen.
Was ist die Grunderwerbsteuer?
Die Grunderwerbsteuer ist eine Verkehrsteuer, die bei Immobiliengeschäften in Thüringen erhoben wird. Sie fällt an, wenn ein Grundstück oder eine Immobilie den Besitzer wechselt. Diese Steuer wird vom Käufer der Immobilie bezahlt und ist eine einmalige Zahlung.
Sobald das Finanzamt den neuen Eigentümern einen Steuerbescheid zusendet, wird die Grunderwerbsteuer fällig. Käufer haben dann vier Wochen Zeit, um die Steuer zu begleichen.
Die Höhe der Grunderwerbsteuer wird auf Basis des Kaufpreises des Grundstücks oder der Immobilie berechnet. Seit dem 1. September 2006 dürfen die Bundesländer den Steuersatz selbst festlegen. Vor dieser Änderung betrug der Steuersatz bundesweit einheitlich 3,5 Prozent. In Thüringen liegt der Steuersatz derzeit bei 6,5 Prozent, wird jedoch ab dem 1. Januar 2024 auf fünf Prozent gesenkt.
Die Grunderwerbsteuer in Thüringen ist ein wichtiger Faktor, den potenzielle Immobilienkäufer in ihre Kalkulationen einbeziehen müssen. Durch die bevorstehende Senkung des Steuersatzes können Käufer ab 2024 von einer finanziellen Entlastung profitieren.
Neuer Steuersatz der Grunderwerbsteuer in Thüringen ab 1.1.2024
Ab dem 1. Januar 2024 ist in Thüringen eine bedeutende Änderung der Grunderwerbsteuer in Kraft getreten. Der Steuersatz wurde von bisher 6,5 Prozent auf fünf Prozent gesenkt.
Diese Entscheidung resultiert aus einem Kompromiss zwischen der rot-rot-grünen Landesregierung und der oppositionellen CDU. Die CDU hatte am 14. September 2023, mit Unterstützung von FDP und AfD, im Landtag die Senkung der Grunderwerbsteuer gegen den Willen der Landesregierung durchgesetzt.
Diese politische Entwicklung stellt einen wichtigen Schritt dar, da die Grunderwerbsteuer in Thüringen im Vergleich zu anderen Bundesländern zu den höchsten zählte. Die Senkung soll eine finanzielle Entlastung für Immobilienkäufer darstellen und könnte potenziell den Immobilienmarkt beleben. Besonders in Zeiten hoher Baukosten und steigender Zinsen ist dies eine relevante Maßnahme.
Am 28. November 2023 gab Finanzministerin Heike Taubert (SPD) bekannt, dass die Landesregierung nicht gegen das neue Gesetz vorgehen werde. Diese Entscheidung unterstreicht den politischen Willen zur Akzeptanz des neuen Steuersatzes und signalisiert Stabilität und Berechenbarkeit für zukünftige Immobilienkäufer.
Die Anpassung der Grunderwerbsteuer in Thüringen ist somit nicht nur ein politischer Kompromiss, sondern auch ein strategischer Schritt, um den Immobilienmarkt und den Wohnungsbau im Bundesland attraktiver zu gestalten.
Finanzielle Auswirkungen der Steuersenkung
Die Senkung der Grunderwerbsteuer in Thüringen hat weitreichende finanzielle Konsequenzen. Im Folgenden werden die geschätzten Einnahmeverluste, der Vergleich der Steuersätze vor und nach der Senkung sowie eine Beispielrechnung zur Ersparnis bei einem Immobilienkauf beleuchtet.
Geschätzte Einnahmeverluste
Die Senkung der Grunderwerbsteuer in Thüringen bringt erhebliche finanzielle Auswirkungen mit sich. Es wird geschätzt, dass die Einnahmen durch die Steuersenkung um rund 48 Millionen Euro jährlich sinken werden.
Im Jahr 2022 beliefen sich die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer in Thüringen auf 286 Millionen Euro.
Schon 2023 zeichnete sich ein Rückgang der Einnahmen ab, der auf gestiegene Preise für Handwerker, Baumaterialien und Finanzierungskosten zurückzuführen ist.
Insgesamt wird für 2023 ein Einnahmeverlust von etwa 80 Millionen Euro erwartet.
Vergleich der Steuersätze vor und nach der Senkung
Vor der geplanten Senkung betrug der Grunderwerbsteuersatz in Thüringen 6,5 Prozent, was das Bundesland zu einem der Spitzenreiter in Deutschland machte.
Am 1. Januar 2024 wurde dieser Satz auf fünf Prozent reduziert. Diese Anpassung bringt Thüringen in die Nähe des bundesweiten Durchschnitts und könnte die Attraktivität des Immobilienmarktes in der Region erhöhen.
Beispielrechnung: Ersparnis bei einem Immobilienkauf
Die Reduktion des Grunderwerbsteuersatzes wirkt sich deutlich auf die Kosten für Immobilienkäufer aus. Bei einem Immobilienkaufpreis von 300.000 Euro würde die bisherige Steuer von 6,5 Prozent eine Belastung von 19.500 Euro bedeuten.
Mit dem neuen Steuersatz von fünf Prozent reduzieren sich die Kosten für die Grunderwerbsteuer auf 15.000 Euro.
Dies ergibt eine Ersparnis von 4.500 Euro, was insbesondere für Erstkäufer eine erhebliche finanzielle Entlastung darstellt.
Rechtliche Aspekte der Grunderwerbsteuer
Die Grunderwerbsteuer in Thüringen ist ein zentrales Thema für alle, die in dieser wunderschönen Region Immobilien erwerben möchten.
In diesem Abschnitt beleuchten wir die steuerlichen Ausnahmeregelungen und die neuen Freibeträge für Ersterwerber, die ab 2024 gelten.
Steuerliche Ausnahmeregelungen
Die Grunderwerbsteuer in Thüringen entfällt in bestimmten Fällen, um den Erwerb von Immobilien innerhalb der Familie und bei besonderen Ereignissen zu erleichtern. Verkäufe an Ehegatten, Lebenspartner oder Verwandte ersten Grades sind von dieser Steuer befreit.
Auch beim Grundstückserwerb im Todesfall oder durch Schenkung wird die Grunderwerbsteuer nicht erhoben. Dies soll sicherstellen, dass Immobilien innerhalb der Familie ohne zusätzliche finanzielle Belastungen weitergegeben werden können.
Großkonzerne umgehen die Grunderwerbsteuer oft durch sogenannte „Share Deals“. Dabei werden nicht die Immobilien direkt, sondern Anteile an den Unternehmen, die die Immobilien besitzen, verkauft. Diese Praxis reduziert die Steuerlast erheblich und stellt eine legale Möglichkeit dar, die Grunderwerbsteuer zu vermeiden.
Freibeträge für Ersterwerber
Am 01.01.2024 wurde in Thüringen ein Freibetrag von bis zu 25.000 Euro für Ersterwerber eingeführt. Dieser Freibetrag gilt, wenn es sich um die erste Immobilie des Käufers handelt und diese selbst bewohnt wird.
Ziel dieser Regelung ist es, den Erwerb von Wohneigentum für Erstkäufer attraktiver und finanziell leichter zugänglich zu machen.
Die Einführung dieses Freibetrags wird jedoch kontrovers diskutiert. Die SPD hat angekündigt, das neue Gesetz verfassungsrechtlich prüfen zu lassen, da sie der Meinung ist, dass solche Regelungen vom Bund und nicht von den Ländern festgelegt werden sollten. Diese rechtliche Unsicherheit könnte potenzielle Käufer verunsichern, bis eine endgültige Klärung erfolgt.
Strategien zur Senkung der Grunderwerbsteuer
Die Grunderwerbsteuer in Thüringen kann eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen. Doch es gibt effektive Strategien, um diese Steuerlast zu reduzieren.
Im Folgenden werden zwei bewährte Methoden vorgestellt, die dir helfen können, beim Immobilienkauf in Thüringen zu sparen.
Inventar im Kaufvertrag ausweisen
Das Ausweisen von Inventar im Kaufvertrag ist eine clevere Methode, um die Grunderwerbsteuer in Thüringen zu senken. Da die Grunderwerbsteuer nur auf den reinen Kaufpreis der Immobilie oder des Grundstücks erhoben wird, kannst du durch die separate Ausweisung von Inventar wie Küchen, Möbeln oder anderen Einrichtungsgegenständen die Bemessungsgrundlage der Steuer reduzieren.
Inventar ist von der Grunderwerbsteuer ausgenommen, was zu erheblichen Einsparungen führen kann. Es ist jedoch wichtig, dass der Wert des Inventars realistisch und nachvollziehbar im Kaufvertrag angegeben wird, um mögliche Probleme mit dem Finanzamt zu vermeiden.
Eine genaue Auflistung und Bewertung des Inventars kann hier hilfreich sein.
Trennen von Grundstücks- und Hausbauverträgen
Eine weitere wirksame Strategie zur Senkung der Grunderwerbsteuer in Thüringen besteht darin, Grundstücks- und Hausbauverträge zu trennen. Bei dieser Methode wird zunächst nur das Grundstück gekauft, das dann der Grunderwerbsteuer unterliegt. Der Bau des Hauses wird in einem separaten Vertrag geregelt, der nicht der Grunderwerbsteuer unterliegt.
Diese Trennung kann die Steuerlast erheblich reduzieren, da nur der Kaufpreis des Grundstücks und nicht die gesamten Baukosten besteuert wird. Diese Strategie erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Abstimmung mit dem Bauunternehmer, um sicherzustellen, dass die Verträge rechtlich einwandfrei sind und die gewünschten Steuervorteile erzielt werden.
Mit diesen beiden Strategien kannst du die Grunderwerbsteuer in Thüringen effektiv senken und so dein Budget schonen. Es lohnt sich, diese Optionen in Betracht zu ziehen und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Auswirkungen der Steuersenkung auf den Immobilienmarkt
Die Senkung der Grunderwerbsteuer in Thüringen seit dem 1. Januar 2024 könnte den Immobilienmarkt erheblich beeinflussen.
In den folgenden Abschnitten werden wir die Attraktivität des Wohnungsbaus und Immobilienerwerbs sowie Studien zur Wirkung der Steuersenkung genauer betrachten.
Attraktivität des Wohnungsbaus und Immobilienerwerbs
Die Senkung der Grunderwerbsteuer in Thüringen seit dem 1. Januar 2024 könnte den Wohnungsbau und den Erwerb von Immobilien deutlich attraktiver machen.
Angesichts der aktuell hohen Zinsen und Baukosten stellt die Reduktion der Steuer eine willkommene finanzielle Entlastung für potenzielle Käufer dar.
Durch die Senkung der Grunderwerbsteuer von 6,5 Prozent auf fünf Prozent wird insbesondere der Kauf von Immobilien erschwinglicher. Dies könnte sowohl private Käufer als auch Investoren ermutigen, in den Immobilienmarkt zu investieren.
Diese Maßnahme könnte somit einen positiven Impuls für den Wohnungsbau und den Immobilienerwerb in Thüringen setzen.
Studien zur Wirkung der Steuersenkung
Eine Studie des renommierten Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) legt nahe, dass eine Senkung der Grunderwerbsteuer zu einem verstärkten Baugeschehen führen könnte. Die Forscher des IfW argumentieren, dass eine Reduktion der Steuer die Wohnungsbautätigkeit anreizen und der Bauwirtschaft in Zeiten steigender Zinsen und Preise helfen könnte.
Insbesondere in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld könnte die Senkung der Grunderwerbsteuer in Thüringen dazu beitragen, die finanzielle Belastung von Bauherren und Immobilienkäufern zu mindern und so den Immobilienmarkt zu stimulieren. Die Studie zeigt, dass solche steuerlichen Maßnahmen ein wirksames Instrument zur Förderung des Wohnungsbaus und zur Unterstützung der Bauwirtschaft sein können.
Praktische Informationen zur Grunderwerbsteuer
Die Grunderwerbsteuer in Thüringen ist ein zentrales Thema für alle, die hier eine Immobilie oder ein Grundstück erwerben möchten. In den folgenden Abschnitten erfährst du alles Wichtige zur Berechnung der Steuer sowie zu den Zahlungsfristen und -modalitäten.
Berechnung der Steuer
Die Berechnung der Grunderwerbsteuer in Thüringen basiert auf dem Kaufpreis der Immobilie oder des Grundstücks. Dieser Kaufpreis bildet die Bemessungsgrundlage, auf die der jeweilige Steuersatz angewendet wird.
Bei Zwangsversteigerungen wird die Steuer hingegen auf das Höchstgebot berechnet, das während der Versteigerung erzielt wird.
Eine besondere Regelung gilt für Erbpachtgrundstücke: Hier wird die Grunderwerbsteuer nicht nur auf den Kaufpreis berechnet, sondern auch die Pacht und die Laufzeit des Pachtvertrags fließen in die Berechnungsgrundlage ein.
Diese differenzierten Ansätze stellen sicher, dass die Steuer den tatsächlichen Wert und die Nutzungsmöglichkeiten der Immobilie widerspiegelt.
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Zahlungsfristen und -modalitäten
Die Grunderwerbsteuer in Thüringen wird fällig, sobald das Finanzamt einen entsprechenden Bescheid an die neuen Eigentümer sendet. Ab dem Zeitpunkt des Erhalts dieses Bescheids haben die Käufer eine Frist von vier Wochen, um die Steuer zu begleichen.
Es ist wichtig, diese Frist einzuhalten, um zusätzliche Kosten durch Verzugszinsen zu vermeiden. Sollte die sofortige Zahlung der Steuer finanziell nicht möglich sein, besteht die Möglichkeit, die Grunderwerbsteuer zu finanzieren. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Finanzierungskosten in der Regel höher ausfallen als bei einer klassischen Immobilienfinanzierung.
Käufer sollten daher sorgfältig prüfen, ob eine Finanzierung der Steuer für sie wirtschaftlich sinnvoll ist.
Fazit
Die Senkung der Grunderwerbsteuer in Thüringen ab dem 1.1.2024 von 6,5 Prozent auf fünf Prozent bringt eine signifikante finanzielle Entlastung für Immobilienkäufer mit sich. Diese Maßnahme, die durch die Einigung der rot-rot-grünen Landesregierung mit der CDU zustande kam, zielt darauf ab, den Immobilienmarkt zu beleben und den Wohnungsbau angesichts hoher Zinsen und Baukosten attraktiver zu machen.
Obwohl die geschätzten Einnahmeverluste durch die Steuersenkung bei etwa 48 Millionen Euro jährlich liegen, könnten die positiven Auswirkungen auf den Immobilienmarkt diese Verluste ausgleichen. Die geringere Steuerlast könnte mehr Menschen dazu ermutigen, in Immobilien zu investieren oder neue Bauprojekte zu starten, was wiederum die Bauwirtschaft ankurbeln könnte.
Zusätzlich gibt es verschiedene Strategien und rechtliche Ausnahmeregelungen, um die Grunderwerbsteuer in Thüringen weiter zu senken oder sogar zu vermeiden. Beispielsweise kann das Ausweisen von Inventar im Kaufvertrag oder das Trennen von Grundstücks- und Hausbauverträgen die Steuerlast reduzieren. Auch steuerliche Ausnahmen bei Verkäufen an nahe Verwandte oder durch Schenkung bieten Möglichkeiten zur Steuerersparnis.
Potenzielle Käufer sollten die Grunderwerbsteuer in Thüringen in ihre Kalkulationen einbeziehen, um eine realistische Vorstellung der Gesamtkosten zu erhalten. Dies hilft nicht nur bei der finanziellen Planung, sondern ermöglicht es auch, mögliche Einsparpotenziale optimal zu nutzen. Die neue Regelung bietet somit eine willkommene Entlastung und eröffnet gleichzeitig neue Perspektiven für den Immobilienmarkt in Thüringen.
FAQ zur Grunderwerbsteuer in Thüringen
Wer muss die Grunderwerbsteuer bezahlen?
Die Grunderwerbsteuer wird vom Käufer der Immobilie oder des Grundstücks bezahlt. Es handelt sich dabei um eine einmalige Steuer, die nach Erhalt des Steuerbescheids innerhalb von vier Wochen an das Finanzamt zu entrichten ist.
Gibt es Ausnahmen von der Grunderwerbsteuer?
Ja, es gibt Ausnahmen. Verkäufe an Ehegatten, Lebenspartner oder Verwandte ersten Grades sind von der Grunderwerbsteuer befreit. Ebenso entfällt die Steuer bei Grundstückserwerb im Todesfall oder durch Schenkung.
Wie kann man die Grunderwerbsteuer senken?
Eine Möglichkeit, die Grunderwerbsteuer zu senken, besteht darin, Inventar im Kaufvertrag auszuweisen. Möbel und Einrichtungsgegenstände werden nicht mit der Grunderwerbsteuer belastet. Außerdem kann das Trennen von Grundstücks- und Hausbauverträgen helfen, da nur der Kauf des Grundstücks besteuert wird. Käufer, die die Immobilie vermieten wollen, können die Grunderwerbsteuer zudem steuerlich geltend machen.
Quellenangaben
- https://ak-massivhaus.de/geminderte-grunderwerbssteuer-thueringen-01-01-2024/
- https://finanzen.thueringen.de/themen/steuern